Kleiner Leitfaden für ein glückliches Katzenleben

Bevor Sie einem Stubentiger ein Zuhause geben möchten, sollten Sie sich bereits im Vorfeld über die Verantwortung, die Voraussetzungen und Konsequenzen im Klaren sein. Eine Entscheidung für ein Tier sollte keine plötzliche, spontane Idee, sondern eine dauerhafte, lebenslange, verantwortungsvolle Entscheidung sein. Sie sollten sich vorher umfassend informiert und im Detail geprüft haben, ob Sie gegebenenfalls 20 Jahre lang die notwendige Zeit, die finanziellen Mittel und die Verantwortung für ein Tier aufbringen können und wollen.

 

Eine Katze kommt ins Haus

 

Bitte berücksichtigen Sie, dass das Tier aus einem ganz anderen, oftmals sehr schlechten Leben kommt, als das schöne Leben, was Sie ihm bieten, und eine sehr lange Fahrt hinter sich hat. Es hat erst einmal Stress und braucht Zeit und Ruhe, um zu sich zu kommen und sich einzuleben. Bedrängen Sie das Tier nicht, egal wie lange es dauert. Lassen Sie ihren neuen Mitbewohner auf sich zu kommen und selbst entscheiden, wann er sich öffnen möchte. Richten Sie die Katzentoilette und den Futterplatz bereits im Vorfeld ein. Stellen Sie mindestens eine/besser zwei Katzentoilette/n zur Verfügung, die natürlich täglich gereinigt werden müssen.

 

 

Artgerechte Einrichtung

 

Achten Sie auf die Vermeidung von Gefahrenquellen für die Katze, z.B. Kippfenster, offene Toiletten, Geschirrspüler und Waschmaschinen, heiße Herdplatten, Reinigungsmittel und Blumen.

 

Stellen sie ihrer Katze Kletter- und Kratzmöglichkeiten zur Verfügung, um Schäden an Einrichtungsständen zu verhindern. Gerade bei Wohnungskatzen müssen bestimmte Dinge berücksichtigt werden, damit sie sich wohlfühlen. Die Umgebung der Katze sollte sicher, aber anregend und spannend sein. Ein schöner Fensterplatz oder ein gesicherter Balkon, ein großer Kratzbaum und andere erhöhte Liege- und Versteckmöglichkeiten sind ein absolutes Muss. Verschiedene Spielzeuge, die Sie und ihre Katze gemeinsam bei, von Ihnen eingerichteten, regelmäßigen Spielstunden benutzen. Solche geplanten, in den Tagesablauf eingefügten Spielzeiten mit dem Katzenhalter stärken die gemeinsame Bindung und sorgen dafür, dass die Katze genügend ausgelastet und dadurch glücklich ist.

 

 

Katzenpartner

 

Katzen sind soziale Tiere! Um nicht zu vereinsamen oder Verhaltensstörungen zu entwickeln, brauchen Katzen mind. einen weiteren Artgenossen, mit dem sie spielen, kuscheln und sich gegenseitig putzen können. Das alles sind wichtige Grundbedürfnisse einer Katze, welche sie nur mit einem Katzenpartner ausleben kann. Aus diesem Grund sollten Katzen, wenn möglich, niemals einzeln gehalten werden. Die Einzelhaltung von Katzen kann zu massiven Verhaltensproblemen führen.  Es gibt natürlich auch Katzen, die gut auf einen Artgenossen verzichten können. In solchen Fällen müssen Sie, als Katzenhalter, noch mehr Zeit für die zeitlich festgelegten Spiel- und Kuschelstunden mit Ihrer Katze einplanen. Jede Katze benötigt individuellen Zuspruch, Liebe und Zuwendung, um rundum glücklich zu sein. 

 

Fütterung

 

     1.)  Bei der Fütterung ist unbedingt zu beachten, dass eine artgerechte, ausgewogene und hochwertige Ernährung zu einer verantwortungsvollen Katzenhaltung dazu gehört und wesentlich zur Gesunderhaltung der Katze beiträgt.

 

     2.)   Frisches Wasser muss der Katze immer zur Verfügung stehen.

 

 

Gesundheitsvorsorge

 

     1.)   Besuchen Sie mit ihrer Katze regelmäßig den Tierarzt, um Gesundheitsschecks und entsprechende Impfungen durchführen zu lassen und behandeln Sie ihr Tier regelmäßig gegen Parasiten, Würmer, Flöhe, Zecken (insbesondere bei Freigängern). Insbesondere ist nach Ankunft des Tieres eine tierärztliche Kontrolle auf Giardien angesagt.

 

     2.)   Genauso wie regelmäßige Tierarztbesuche, ist regelmäßige Körperpflege ein absolutes Muss. Kämmen Sie ihre Katze regelmäßig, gerade im Fellwechsel ist es eine große Hilfe.

 

     3.)   Beobachten Sie ihre Katze genau. Rechtzeitig erkannte Veränderungen im Verhalten oder Aussehen Ihrer Katze entscheiden mit über die Gesundheit oder das Wohlbefinden ihres Tieres.

 

     4.)   Sollte es sich bei dem übernommenen Tier um ein Kitten handeln, dann lassen Sie ihre Katze/ ihren Kater, sobald sie/er alt genug ist, unbedingt kastrieren. Nicht kastrierte Kater fechten Rangkämpfe aus und können sich dabei Verletzungen und gefährliche Infektionskrankheiten, wie z.B. Leukose oder Katzen-Aids, zuziehen. Potente Tiere gehen auf Streifzüge und werden oft überfahren. Weibliche Katzen werden rollig und sind dabei unausgeglichen. Durch die immer wieder kehrenden Hormonschwankungen sind sie einem vielfach höheren Risiko ausgesetzt an bösartigen Gesäugetumoren zu erkranken als kastrierte weibliche Katzen.

 

Bitte beachten Sie:

 

Die Kastration ist ein unvermeidbarer Beitrag zum Tierschutz! Viele wildgeborene Katzenbabys sterben einen qualvollen Hungertod oder erkranken an Katzenschnupfen, der ebenfalls ein fürchterliches Ende bedeutet.

 

Sonstiges

 

Lassen Sie ihre Katze registrieren, durch einen Mikrochip oder eine Tätowierung kann Ihr Tier bei Verschwinden seinem Besitzer zugeordnet werden. Ein Eintrag im dt. Haustierregister oder bei Tasso ist problemlos.

 

Zu guter Letzt machen Sie sich bitte im Vorfeld Gedanken darüber, was mit ihrem Tier im Notfall passiert. Materielle Dinge sind in solchen Fällen meist geregelt, aber wohin mit einem geliebten Tier, wenn man selbst krank wird oder gar Schlimmeres.

 

Wenn ein Problem im Verhalten auftaucht, suchen Sie sich qualifizierte Hilfe bei einem Tiertrainer.

 

Nur wenn man die Bedürfnisse seiner Katze berücksichtigt und bestmöglichst erfüllt, wird es für beide Seiten ein erfülltes, glückliches Zusammenleben.

 

Ausführlichere Informationen gibt es in zahlreichen Katzenbüchern und im Internet. Natürlich stehen auch wir Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung.