Es hätte doch auch ein Kind sein können

Vor einiger Zeit brach Sonja K. mit ihrem Kuvasz Rüden Phönix zu ihrem allabendlichen Spaziergang auf. Auf dem Rückweg entlang einer Strasse passierte dann das Unglück.

Wie immer auf dem Rückweg schlenderte und bummelte Phönix hinter Sonja her. Plötzlich hörte Sonja einen dumpfen Schlag und gleichzeitig einen Aufschrei ihres Rüden. Sie drehte sich um und sah Phönix jaulend halb auf der Strasse liegen. In diesem Moment raste ein Transporter an ihr vorbei und davon. Da Phönix halb auf der Strasse lag und sich nicht mehr bewegen konnte, stellte sich Sonja vor ihren Rüden auf die Strasse, um ihn so vor den vorbeifahrenden Autos zu schützen. Sie winkte und fuchtelte mit den Armen und schrie um Hilfe, in der Hoffnung, dass jemand mit seinem Auto anhalten würde um ihr zu helfen. Da Sonja sehr ländlich wohnt war es noch weit bis zum nächsten Haus und den Rüden an der Strasse allein liegen zu lassen war undenkbar. Obwohl der große weiße Hund von der Strasse aus gut sichtbar war und Sonja deutlich machte, dass sie in Not war, hielt niemand an um ihr zu helfen. Vielmehr musste sie noch aufpassen, dass sie nicht selbst von einem der vorbeirasenden Autos angefahren wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam zufällig ein Nachbar von Sonja vorbei, der ihr schließlich half den verletzten und wimmernden Rüden in die nächste Tierklinik zu bringen.

Wir sind sehr traurig darüber, dass Phönix angefahren und dabei schwer verletzt wurde. Weiterhin ist es unfassbar, dass der Fahrer des Transporters dabei Fahrerflucht beging. Heuzutage wahrscheinlich auch kein Einzelfall. Allerdings sind wir mehr als entsetzt darüber, dass auch danach kein Mensch reagierte und anhielt, obwohl Sonja sich selbst in Gefahr brachte um Hilfe zu holen.

Wir fragen uns nur was passiert wäre, wenn dort am Strassenrand ein Mensch gelegen hätte!

Phönix hatte noch einmal Glück im Unglück. Er hat keine inneren Verletzungen davon getragen. Es waren zwei OPs notwendig um das Bein zu richten, aber der Splitterbruch wird heilen. Allerdings wird es lange dauern bis der große Rüde wieder schmerzfrei wird laufen können. Von den Kosten der bisherigen Behandlung ganz zu schweigen. Auf diesen wird Sonja leider alleine sitzen bleiben. Sie sagt: "Passieren kann so etwas immer, aber dass man den angefahrenen Hund einfach liegen lässt und abhaut, ist eine bodenlose Gemeinheit. Und dass niemand der vorbeifahrenden Menschen bereit war mir zu helfen kann ich überhaupt nicht verstehen."

Übrigens konnte der Fahrer des Transporters ausfindig gemacht werden. Er gab bei der Polizei zu Protokoll: Er hätte es nicht bemerkt, dass er einen Hund angefahren hat. Unglaublich! Phönix hat fast 70 cm SH und wiegt an die 50 Kilo.

Es hätte doch auch ein Kind sein können!

Sonja hat Anzeige erstattet.