Toller Tierschutzbeitrag                                   von Nina Brinkmann

...Wenn „Meerchen“ wahr werden…

Es waren einmal drei kleine Schweinchen auf der Suche nach einem eigenen, artgerechten und wunderschönen Zuhause…

Hallo liebe Hund und Katz- Fans und Unterstützer!

Ich gehöre zu Vizitas und Annis Familie. Nachdem meine Mama euch schon erzählt hat, wie schön es ist ,einem alten und kranken Hund eine zweite Chance zu geben, dachte ich mir, ich versuche das auch mal und erzähle euch wie schön es sein kann, Kleintiere aus Notstationen zu retten J.

Da ich berufsbedingt leider keine Hunde oder Katzen halten kann, habe ich mich für ein Haustier entschieden, das unter Artgenossen und entsprechender Versorgung nicht 24 Stunden am Tag von mir entertaint werden muss, sondern auch mal froh ist, vor mir Ruhe zu haben während ich arbeite. Und das sind selbstverständlich Meerschweinchen J.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich bisher recht wenig Erfahrung mit der Haltung und dem Umgang mit Meerschweinchen hatte. Wem das auch so geht, der kann sich super auf diesen Seiten http://www.diebrain.de/nh-impressum.html und http://www.sifle.de/ informieren (über letztere habe ich übrigens auch die Notstation in meiner Nähe gefunden, wo ich dann schließlich meine drei Süßen adoptiert habe). Es gibt tolle Tipps, wie man ein artgerechtes Gehege ganz einfach selbst bauen kann, die süßen Wutze richtig ernährt und beschäftigt und wie man sie richtig behandelt. Denn: das Klischee, dass Meerschweinchen Streicheltiere sind, die sich gern kuscheln lassen, trifft ganz und gar nicht zu. Aber jedes Schweinchen ist ja auch anders. Es gibt bestimmt auch welche, die das sehr genießen. Ob das so ist oder nicht, merkt man seinem Schatz sehr deutlich an! Man kann sich aber im Internet mittlerweile super informieren, um herauszufinden, ob Meerschweinchen geeignete Haustiere für einen sind oder ob man sich doch etwas anderes vorstellt.

Jetzt kam bei mir die Frage auf: Wo bekomme ich Meerschweinchen her?
Züchter und Zoohandlungen lehne ich prinzipiell ab, also habe ich mich nach Notstationen in der näheren Umgebung erkundigt und „Die Gurkendiebe“ (
https://de-de.facebook.com/DieGurkendiebe) entdeckt. Diese werden von Sophia Behling betreut, gepäppelt und vermittelt. Sie betrachtet jedes einzelne Meerschweinchen als Individuum und berücksichtigt alle Charaktere und Verhaltensweisen.

 

 

Auf Sophias Facebook-Seite kann man sich im Vorfeld schon die Vermittlungstiere anschauen. Dort habe ich den kleinen Free entdeckt, der bereits seit einem Jahr auf ein eigenes Zuhause gewartet hat.


Zu Frees Geschichte: er ist in einem Versuchslabor geboren und musste dort die ersten Monate seines Lebens, eingepfercht mit 12 anderen Schweinchen, verbringen. Alle wurden von Sophia gerettet und vermittelt. Free war der letzte der Gruppe, der noch kein Zuhause hatte. Im Dezember 2014 verlor er auch noch sein rechtes Auge. Er kommt aber glücklicherweise sehr gut damit zurecht.

Nun sollte der kleine einäugige Pirat (oder auch liebevoll „Captain Guck“ genannt) auf keinen Fall alleine sein und so habe ich mich entschieden, ihm zwei entzückende Damen dazuzusetzen (Free kannte mit 15 Monaten noch keine weibliche Gesellschaft…).


Das ist einmal die gemütliche Jurmala. Eine kleine Wuchtbrumme und Chefschwein der Gruppe. Sie versteht sich prima mit den anderen und ich habe den Eindruck, dass sie oft mit Free turtelt
J.

Zu Jurmalas Geschichte: sie musste die ersten 2,5 Jahre ihres Lebens in einem „Ein-Meter-Käfig“ ihr Dasein fristen und hatte bis sie bei Sophia landete noch nicht mal einen Namen. Und durch mangelnde Bewegung bekam sie starke Ballenauswüchse, die teilweise schon eingerissen und blutig waren. Außerdem musste sie schon am Rücken operiert werden.


Die dritte im Bunde ist die quirlige Rosamunde. Eine lebensfrohe Maus, die alle Ebenen und Winkel des Geheges erkundigt und sämtliche Verstecke kennt.

Zu Rosamundes Geschichte: sie musste ihr bisher kurzes Leben (sie ist ca. 9 Monate alt) in einer Transportbox (!) verbringen, die immer dort stand, wo gerade mal Platz für sie war.

Drei Individuen mit ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte.

 

Abgeschreckt haben mich diese „Umstände“ nicht. Ganz im Gegenteil. Ich bin überglücklich, die drei bei mir aufgenommen zu haben.
Kaum waren sie nämlich in ihrem ersten eigenen richtigen Zuhause angekommen, haben sie angefangen ein ganz fröhliches und lebendiges Verhalten an den Tag zu legen.
Nach einem Tag haben sie bereits angefangen zu pfeifen, sobald man den Raum betritt, nach zwei haben sie sogar schon aus der Hand gefressen und heute, nach ca. 6 Wochen, lassen sie sich sogar manchmal –je nach Laune- auch mal streicheln. Rosamunde verzieht dabei zwar manchmal das Gesicht, aber wenn sie partout nicht möchte, geht sie einfach weg. Aber meistens frisst sie nebenbei einfach ganz gemütlich weiter (wie gesagt: jedes Schweinchen hat ja auch sein eigenes Köpfchen).
Sie glucksen fröhlich vor sich hin, kommentieren jeden ihrer Schritte mit „muigmuig“, Rosamunde holt den ganzen aufgestauten Bewegungsdrang nach und Free ist bereits nach drei Tagen durchs Gehege gepopcornt. Das machen jetzt übrigens alle drei nach jeder Großreinigung und bei jedem Auslauf
J.


Es macht richtig Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie ihr Leben in vollen Zügen genießen, spielen, toben und ganz vertrauensvoll auf die Seite legen und einschlafen – wohlwissend, dass man sie beobachtet J.

Wenn ihr euch auch überlegt Meerschweinchen zu halten, dann schaut bitte vorher, ob sie als Haustier für euch geeignet sind. Und wenn ja, dann tut ihnen auch den Gefallen und baut ihnen selber ein schönes und großes Gehege mit Etagen und Kuschelecken (Das macht richtig Laune das zu gestalten, zu planen und einzurichten!). Sie werden es euch wirklich danken!!!

Und wenn ihr ihnen genug Platz bieten könnt (man sagt so ungefähr 0,5 m2 pro Meerschweinchen, besser ist 1 m2), dann haltet sie mindestens zu dritt (1 Kastrat + x Weibchen). Da bekommt ihr dann richtig was zu sehen. Die Gruppe zu beobachten ist einfach nur erholsam, lustig und sooo niedlich.

Und meine letzte Bitte wäre: gebt den Notfellchen eine Chance! Die meisten haben bisher kein schönes Leben gehabt. Aber auch sie können zutraulich und handzahm werden –wenn sie es nicht schon längst sind. Das beste Beispiel ist Rosamunde. Sie ist die mutigste und neugierigste von den Dreien und hat durch ihre aufgeschlossene Art auch ganz schnell bei den anderen Schweinchen das Eis gebrochen.


Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung können auch bei euch „Meerchen“ wahr werden!